Reflection Eternal – Back Again [Talib Kweli] from Radio Planet on Vimeo.
Über Hip Hop kommt ja sonst nicht viel von mir, was aber daran liegt, dass man sich auch irgendwie auf ein paar Dinge im Leben konzentrieren soll. Doch der Comeback-Track von Rapper Talib Kweli and Produzent Hi-Tek (u.a. 50 Cent, Snoop Dogg, Mos Def), die nach einem Jahrzehnt Pause als „Reflection Eternal“ wieder ernsthaft was zusammen aufnehmen, trifft einen bestimmten Nerv, und das sicher nicht nur bei mir. Glücklich federnder Soul und saubere Rap-Skills, dazu ein Video-Clip aus der gemütlichen Neighborhood. Das bevorstehende Album wird „Trainspotting“ heißen, Erscheinungstermin gibt es aber noch keinen. Werde ich mal weiter im Auge behalten. (via)Monthly Archives: April 2009
Album der Woche: Mattias Hellberg & The White Moose – Out of the fryingpan, into the woods
Der Begriff Retro gehört meiner Meinung nach nicht zum Rock, denn Rock ’n’ Roll kann am besten mit sich selbst. In Skandinavien hat man da am weningsten Berührungsängste und schickt immer wieder Bands auf den Markt, die auch vor 40 Jahren locker mit den Legenden hätten jammen können. Mattias Hellberg kommt aus Göteborg und hat schon in einigen dieser Bands gespielt, die alte Rezepte oft verdammt gut neu verbraten haben: u. a. The Hellacopters, Jaqee, Kanzeon, Nymphet Noodlers. Jetzt hat der Mann seine eigene Band und ein neues Album, dass den Rock genau da packt, wo er Eier bekommen hat: In den verspulten frühen 70ern.
Steve Reich erhält Pulitzer-Preis
Der amerikanische Komponist Steve Reich erhält den diesjährigen Pulitzer-Preis für Musik. Die mit 10.000 Dollar dotierte Auszeichnung wird ihm für sein Werk „Double Sextet“ verliehen. In der Jurybegründung heißt es, dass Reichs Werk durch seine „Fähigkeit, eine Anfangsenergie in eine breit angelegte musikalische Form zu transferieren“ überzeugt habe.
Kostenloskultur pur gibt es nicht
Leute, die sich im Netz kostenlos Musik besorgen, sind in den meisten Fällen auch Käufer. Das behauptet zumindest eine Studie aus Norwegen. Demnach ist die Gruppe, die Musik umsonst herunterlädt viel eher dazu bereit, für die Musikdownloads auch zu zahlen.
Die echten Webcharts
Wenn schon im Web so viel über Musik und ihre Zukunft diskutiert wird, dann sollte man auch gleich mal die Fühler ganz weit ausbreiten und schauen, welche Künstler denn dort am höchsten im Kurs stehen. So dachten sich das die Macher von We Are Hunted und präsentieren deshalb seit neuem die täglichen Top 99 Songs, die in Social Networks, Foren, Musikblogs, Torrents, P2P Networks und über Twitter am meisten gespielt, geladen und besprochen werden.
Nixon Piano Concerto No.1
Die Kollegen von der US-Vanity Fair haben die „10 Best Political Videos You’ve (Probably) Never Seen“ zusammengestellt. Auf Platz 1 der Liste: Präsident Richard Nixon spielt sein selbst komponiertes Klavierkonzert. Nicht mehr brisant, aber auch nicht uninspiriert.
Bohemian Rhapsody von Old School Rechnern gespielt
Alte Computer interpretieren noch älteres Hitgut. Klingt erst mal nur nach hohem Nerdlevel, aber hier hört es sich tatsächlich wunderschön an:
(via)Ableton Live 8 ist raus
Mein Programmtipp für Einsteiger in die Musikproduktion, die auch nach einem aufregenden Web 2.0-Tag gerne noch am Computer komponieren und arrangieren: Die Berliner Firma Ableton schickt ihre gefeierte Sequencer-Software Live in die achte Runde. Kenner wissen das zu schätzen, Unwissende möchte ich gerne kurz aufklären.
Post von der GEMA
Seit zwei Tagen sperrt YouTube in Deutschland sukzessive Millionen Musikvideos. Das Google-Tochterunternehmen kann sich mit der Verwertungsgesellschaft nicht über einen angemessenen Lizenzpreis einigen. Betroffen sind Videos der Plattenfirmen EMI, Sony und Universal sowie weitere Independent Labels. In Großbritannien reagierte YouTube vor kurzem genauso.
Im Land der Trompetenwürmer: Die GEMA-Generaldirektion in München (Foto: GEMA)
Den gerade ausgelaufenen Vertrag mit der GEMA (“Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte”) wollte YouTube nicht mehr verlängern. Der Vertrag erlaubte dem Videoportal, Filme mit der Musik der o.g. Firmen spielen zu dürfen. Doch jetzt hat man sich bei der Verwertungsgesellschaft einen Preis von 12 Cent pro gestreamten Titel überlegt. Laut Google-Sprecher Hennig Dorstewitz ist das “Lichtjahre von marktfähigen Preisen entfernt” (FAZ), angeblich 50-mal so hoch wie die Forderung der englischen Kollegen von der PRS.
Bei Deutschlands großer Musikervertretung hat man sich also lange den Kopf darüber zerbrochen, nach welchem Satz man einen Videoabruf auf YouTube berechnen könnte. Was dabei rausgekommen ist geht etwas an der Wirklichkeit vorbei. Denn die Wirklichkeit im Netz heißt Google. So gesehen ist die altehrwürdige GEMA so etwas wie ein verbeamteter David, wenn auch ein nicht mehr ganz so junger, der den ungestümen Datenriesen (oder zumindest seine Tochter) herausfordert und verärgert. Und das auch noch zu einem Zeitpunkt, wo Firmen wie Youtube, Twitter, Facebook und Myspace ja „noch gar kein Geld verdienen“.